Über Brandscheid

Unser Ort gehört zur Verbandsgemeinde Prüm und liegt am südwestlichen Ende des Schneifel-Höhenrückens, mitten im Naturpark „Hohes Venn-Eifel“. Mit etwa 320 Einwohnern und sieben Wohnplätzen ist Brandscheid ein ruhiger und schöner Ort, ideal um die Natur zu genießen und dem Alltag zu entfliehen.

Wir freuen uns, Dich auf unserer Internetseite begrüßen zu dürfen und Dir eine Vielzahl von Informationen über unseren Ort zu bieten. Ob Wandern, Naturerkundungen oder einfach nur entspannen – hier findest Du alles, was das Herz begehrt!


Die Geschichte von Brandscheid

Das Gebiet um Brandscheid war schon früh besiedelt, was durch den Fund eines römischen Brandgrabs belegt werden konnte. Dieses stammt aus dem 1. Jahrhundert n. Chr. und befand sich relativ zentral in der heutigen Ortslage. 

Der Wald Brandscheit und der Ortsname wurde zum ersten Mal im Jahre 1286 zwischen dem Abt Walther von Prüm und Heinrich und Gerhard von Schönecken urkundlich erwähnt. Der Ortsname verweist auf mittelalterliche Brandrodungen hin.

In einer Prümer Urkunde aus dem Jahre 1273 werden Heinrich und Wirich von Brantscheid genannt. Der Name von Brandscheid(t) wird in vielen Urkunden und Schriftstücken über ca. 300 Jahre häufig genannt, so 1304 Heinrich, genannt „Freymann“ von Brandscheid und Gobelin von Brandscheid. 1343 und 1357 wird ein Johann von Brandscheid erwähnt, als Burgmann in Schönecken.

Brandscheid gehörte bis zum Ende des 18. Jahrhunderts zum Amt Prüm und war der Schultheißerei Bleialf zugeordnet. Das Dorf Brandscheid in der prümischen Schultheißerei Alf, zählte im Jahr 1684, 25 Feuerstellen oder Haushalte. Eine Urkunde aus dem Jahr 1756 nennt 56 Namen, 1787 wurden 124 Einwohner gezählt. 

Im Jahr 1794 hatten französische Revolutionstruppen das Linke Rheinufer besetzt. Von 1798 bis 1814 unterstand Brandscheid dem französischen Kanton Schönberg, im Saardepartement. 

Aufgrund der Beschlüsse auf dem Wiener Kongress kam die Region 1815 zum Königreich Preußen. Unter der preußischen Verwaltung gehörte Brandscheid zur Bürgermeisterei Bleialf, im Jahre 1816 neu gebildeten „Kreis Prüm“ im Regierungsbezirk Trier. Im Jahr 1843 hatte Brandscheid 57 Häuser, in denen 341 Menschen lebten, alle waren katholisch. 1913 wurden bei der Kirche von Brandscheid Mauerfundamente und Ziegel beobachtet. Nach damaligen Aussagen von Einheimischen soll dort einstmals ein „Heidentempel“ gestanden haben. 

Zur Gemeinde gehörten seinerzeit auch die aus Einzelhäusern bestehenden Wohnplätze „Mühlenberg, Unterbrandscheid und Schneifel.“

Ab 1840 brachte industrielle Abbau von Bleierzen einen Aufschwung in die Region, der bis 1943 anhielt. Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten im Januar 1933 und deren anschließenden Expansionspolitik, wurde ab 1936 der Westwall errichtet. Ein Schutzwall von über 500 km, entlang der Westgrenze des deutschen Reiches. In der Umgebung von Brandscheid wurden alleine fast 200 Bunker und eine Panzersperre (Höckerlinie) von über 5 km Länge errichtet. Zu dieser Zeit waren, 3 sogenannten Reichsarbeitsdienstlager (RAD) mit über 2000 Arbeitern in Brandscheid, verteilt.

Nach Kriegsbeginn im September 1939 wurde Brandscheid, wie viele Eifeldörfer zur roten Zone erklärt und musste evakuiert werden.

Nach Landung der Alliierten in der Normandie im Juni 1944 war Brandscheid ab dem 13.09.1944 Frontgebiet. Durch die schweren Kämpfe im September 1944 bis Februar 1945 wurde der Ort zu 90% zerstört und sehr viele deutsche und amerikanische Soldaten haben ihr Leben in Brandscheid verloren. 

Der Wiederaufbau des Dorfes begann mit Unterstützung von einheimischen Schmugglern, die Waren, gegen Kaffee im Benachbarten Belgien tauschten. In den frühen 1980 Jahren begann, parallel zur Flurbereinigung, die Dorferneuerung, die die letzten Kriegsspuren beseitigte und den Ort und Ortskern neu gestaltet haben, so wie wir ihn heute noch vorfinden.